Infos rund um unsere Gemeinde

Geschichte, Pfarrkirche, Fercher von Steinwand, Kriegerdenkmal, Kreuzweg Kalvarienberg, Fotos



Geschichte

Der Ort Stall kann auf eine lange und ereignisreiche geschichtliche Vergangenheit zurückblicken, dessen Bedeutung in einer zeitlich sehr frühen Besiedelung zum Ausdruck kommt und in uralten Flur- und Örtlichkeitsbezeichungen seinen 1000-jährigen Bestand nachweisen kann.

 

Der Grund für diese frühe Besiedelung dürfte wohl der im 8. und 9. Jahrhundert eingesetzte Gold- und Silberbergbau sein, welcher im 15. und 16. Jahrhundert seine Hochblüte in den Hohen Tauern erreichte.

 

Sowohl die Burg als auch die Kirche gehörten damals zu den ältesten christlichen Stützpunkten Kärntens. In einer Freisinger Urkunde aus dem Jahre 957 wurde die Pfarre erstmals urkundlich erwähnt. Einer Sage nach sollen die Kirche und der ehemalige Ort Wildegg bei einem fürchterlichen Unwetter vernichtet worden sein. Vom gesamten Ort dürfte nur ein Stallgebäude den Bergsturz überstanden haben. Daraufhin erhielt der Ort den Namen Stall.

 

Das Gebiet wurde in der Folge immer wieder von gewaltigen Unwettern und Vermurungen heimgesucht und Überlieferungen haben gezeigt, dass die Entstehung des Ortes durchaus der Realität entsprechen kann.

 

Das heutige Gemeindegebiet von Stall umfasst 96,39 km² und besteht aus 15 Ortschaften.

 

Der großen Heimatliebe der Staller ist es zuzuschreiben, dass die Einwohnerzahl entgegen anderer Gebiete erfreulicherweise nicht allzu stark rückläufig ist.


Kirche

Diese ehrwürdige Kirche wurde bereits 1336 erstmals urkundlich erwähnt.

 

Durch Brandkatastrophen wurde die ehemalige Kirche zuletzt am 31. August 1825 vernichtet. Aus der Kirche konnten viele der wichtigsten Effekten nicht gerettet werden, da diese an allen Seiten brannte und die Gefahr des Einsturzes bestand. Aus diesem Grunde ließ sich niemand zur Rettung der schönen Kanzel und der Altäre finden. Selbst die Glocken schmolzen und stürzten mit dem Turmdach nieder. Einige wertvolle Gegenstände, die heute noch vorhanden sind (Statuen aus dem 16. und 17. Jahrhundert) konnten doch noch gerettet werden und befinden sich in der Kirche.

 

Die Pfarrkirche wurde wieder neu aufgebaut und konnte am 21. August 1831 - also 6 Jahre nach dem verheerenden Brand - wieder neu eingeweiht werden.

Die kirchlichen Veranstaltungen entnehmen sie bitte dem Gemeindekalender.


Fercher von Steinwand

 

Biografie

Johann Kleinfercher, später mit dem Dichternamen "Fercher von Steinwand" bekannt geworden, kam am 22. März 1828 in Untersteinwand als Sohn einer besitzlosen Magd unter ärmlichen Verhältnissen zur Welt.
Not und Armut prägten auch seinen weiteren Lebensweg, der ihn nach der Pfarrschule in Stall, dem Gymnasium in Klagenfurt und der Universität in Graz schließlich nach Wien führte, wo er über 50 Jahre bleiben sollte.
Im Gesamtwerk bekannte sich Fercher zur deutschen Klassik und Romantik aber seine Gestaltungskraft lag mehr im lyrischen und epischen Ausdruck.
Das letzte Mal besuchte Fercher im Sommer 1901 seine alte Mölltaler Heimat - am 7. März 1902 verstarb er in Wien.

 

Die Volksschule

Dem Dichter zu Ehren wurde in dreijähriger Bauzeit (1930-1932) die ursprünglich einklassige Volksschule in Steinwand errichtet. Die Idee, an Stelle eines Denkmals eine Schule zu erbauen stammte vom damaligen Oberlehrer und späterem Direktor, Franz Joachim, welcher auch die treibende Kraft dieses Schulbaues war.

Mittel vom Land, sowie großzügige Spenden und Mithilfe seitens der Bevölkerung ermöglichten es, dass am 6. November 1932 die "Fercher von Steinwand Gedächtnisschule" ihrer Bestimmung übergeben werden konnte. Auf Betreiben des Ortspfarrers Karl Krainer entstand zur gleichen Zeit neben dem Schulgebäude das schmucke "Josefikirchlein".  Anlässlich seines 170. Geburtstages fand am 22. März 1998 die feierliche Einweihung der "Dichterstube" statt.
Aus seinem spärlichen Nachlass wurden einige desolate Gebrauchsgegenstände mit hohem Kapitalaufwand renoviert und mit seinem schriftstellerischem Nachlass sowie dokumentarisch interessantem Archivmaterial im eigens zu diesem Zweck ausgebauten Dachboden der Schule präsentiert. Diese repräsentative Ausstellung und periodische Lesungen sollen den Dichter, der zeitlebens mit Krankheit und Armut zu kämpfen hatte, wieder stärker ins Bewusstsein rücken.

 

Stationen

  • 1845: sein erstes Gedicht wird in Klagenfurt gedruckt
  • ab 1850: Literatur-Studium in Wien
  • 1852: Erkrankung an Hungertyphus
  • ab 1857: Mitarbeiter der Zeitschrift "Die Lyra"
  • 1859: Vortrag am Königshof in Dresden
  • 1867: Tragödie "Dankmar" erscheint - Literaturpreis des Reichsrates
  • 1874: "Gräfin Seelenbrand" erscheint
  • 1881: Gedichtband "Deutsche Kläng aus Österreich"
  • 1891: "Johannesfeuer" sowie kurze Biographie, 300 Glückwunschschreiben an seinem 70. Geburtstag.

Kriegerdenkmal

 

Unser Kriegerdenkmal befindet sich südlich der Pfarrkirche, wurde von Lorenz Fercher aus Rangersdorf geschaffen und am 7.5.1922 anlässlich eines Sängerjubiläums eingeweiht.
Wenn Sie dieses näher betrachten, werden Sie merken, dass das gesamte Denkmal aus einem Stück - und zwar einem Granitblock - geschaffen wurde. Dieser stammt aus dem Wöllatal und musste mit 16 Pferden an die jetzige Stelle gebracht werden. Das Denkmal ist den Gefallenen beider Weltkriege gewidmet.

 

 

 


Kreuzweg Kalvarienberg

 

Bereits im Jahre 1750 wurde ein Kreuzweg entlang des Sonnberger Weges und eine den damaligen finanziellen Verhältnissen entsprechende Kalvarienberganlage errichtet. 1942 hat Schwester Leonarda Ure aus Zams die sehr ansprechenden Bilder der Kreuzwegstationen geschaffen. 1951 wurde diese Anlage restauriert, aber der Zahn der Zeit und die Witterungseinflüsse haben ihre Spuren auch auf diesem religiösen Relikt hinterlassen.

 


 

Gedächtnisschule und Kirche in der Steinwand

 

Die Fercher von Steinwand - Gedächtnisschule wurde zusammen mit dem Josefikirchlein in Steinwand in den Jahren 1930 bis 1932 erbaut. Erstere haben die Besitzer aus dem Schulsprengel Steinwand (d.i. Gößnitz, Sagas, Ober- u. Untersteinwand und Rakowitzen) errichtet.

 

Am 6.11.1932 wurde die Schule eingeweiht und dem damaligen Schulleiter schlüsselfertig übergeben.
Sie wurde dem Dichter Fercher von Steinwand geweiht, der als Bub einer Magd am 22.3.1828 in Steinwand geboren wurde und auch seine Kindheit als Halterbub dort verbrachte. Seine Intelligenz fiel dem damaligem Ortspfarrer schon in der Sonntagsschule auf und er schickte diesen in das Gymnasium nach Klagenfurt.

 

Bereits im Jahre 1848 ist er durch seine Dichtungen hervorgetreten und viele seiner Werke sind uns heute nur mehr in Bruchstücken erhalten geblieben. Fercher von Steinwand starb am 7.3.1902 und ist in Wien am Zentralfriedhof begraben.

 

Durch die Erbauung dieser Volksschule wurde ihm ein bleibendes, lebendes Denkmal gesetzt.

Mittlerweile ist die Schule geschlossen, und die Fercher-von-Steinwand–Gedächtnisstube übersiedelte im Herbst 2019 in das neue Bildungszentrum.